Ich bin seit jeher Fan dieser wunderbaren Stimme.
Das erste Mal gesehen habe ich den guten David Coverdale 1980 in Düsseldorf in der Phillipshalle. Das war quasi die Deep Purple Besetzung minus Blackmore. Unvergessliche Eindrücke aus einer in der Mitte abgetrennten Halle vor vielleicht 1.500 Zuschauern, mit Ozzy Osbourne als Vorgruppe.
Das letzte Mal war dann auf der Farewell Tour in Oberhausen 2022. Die hätte er sich auch einfach sparen können. Er konnte nicht mehr singen, und er hat es auch gar nicht erst versucht. "Sail your Ship across the Sky", lieber David, und danke für den vielen Fisch.
Aber ich referiere Ihnen jetzt nicht Whitesnake und warum diese doch eher recht konventionelle Schrabbelrockband einfach herrlich ist.
Okay, doch, eines, es gibt eine Version von "Day Tripper" der Beatles, die ist bemerkenswert. Vor allem weil der unvergleichliche Ian Pace am Schlagzeug da einfach ... hören Sie's selbst mal.
Womit wir irgendwie bei Deep Purple wären ... die haben ja in der Bandgeschichte vor dem Hardrock Sachen gemacht, die richtig spannend waren. Hören Sie mal deren Version von "Help".
Für mich offenbart sich da übrigens sofort die musikalische Schwäche der Beatles: Text und Musik sowie der Ausdruck passen bei dem Lied einfach absolut nicht zusammen, "When I was younger ..." ist schlichtweg kein Trallala.
Ich bin hart gesotten und nun auch schon etwas älter, die Purple-Version hingegen rührt mich immer mal wieder zu den feuchten Augen, die diesem Text gerecht werden.
So, also, jetzt aber zu dieser Scheibe hier:
Es ist eine Doppel-LP, aber vergessen Sie einfach die Studio-LP. Ich schweige mich über dieses tuntige Troubadurzeug mit Sythesizer-Gestreichere einfach mal höflich aus.
Aber das unplugged Live-Konzert auf der zweiten Scheibe, dieser Live-Auftritt auf dem Geburtstag eines japanischen Industriellen vor knapp fünfzig Zuschauern, das ist diese Stimme in ihrer schönsten und reinsten Form.
Die Platte kam ja erst viel später raus, auch das Remastering ist absolut gelungen. Super Klangbild, als spiele der bei Ihnen im Wohnzimmer. Ich höre auch keine Spur von Overdubs. Näher wird man dem Mann also wohl nicht mehr kommen.
Die Pressung ist obendrein auch noch astrein.
Außerdem ist Coverdale zum Ende hin auch noch richtig witzig ...
Und Adrian Vandenberg, das ist halt einer der vielen richtig guten unter den viel zu vielen Gitarristen.
Sollten Sie die Scheibe irgendwo mal zu einem akzeptablen Preis bekommen können oder die vielleicht tatsächlich wieder aufgelegt werden, ich empfehle die Ihnen also von Herzen.
Wahrscheinlich reicht auch die CD "Starkers in Tokyo". So viel Unterschied kann das ja gar nicht sein bei nur zwei Kanälen. Ich habe die Platte aber wegen des Klangbildes trotzdem als "audiophil" getagged.
Die Live Doppel-LP "In the Heart of the City", die Whitesnake-Tour, die ich damals gesehen habe, ist übrigens auch bestens abgemischt. Es ist also die oben erwähnte Besetzung der Deep Purple ohne Blackmore, ein absolut hörenswertes Konzert. Die hatten da echt Spaß.
Übrigens ganz im Gegenteil zur Deep Purple "Made in Europe", ebenfalls mit Coverdale, einer der schlechtesten Live-Auftritte der legendären Band, obendrein furchtbar schlecht abgenommen, wo ich offen gestanden nie verstehen werde, wieso die überhaupt je gepresst wurde.
Die "In the Heart of the City" von Whitesnake gibt es jedenfalls immer mal wieder für kleines Geld.
Comments