Ach, der Klaus Nomi ... wäre der nicht so früh verstorben, man würde seinen Namen sicher so kennen wie David Bowie.
Der übrigens für den Plattenvertrag gesorgt hat.
Mal abgesehen davon, dass die Stimme echt ist, der konnte so singen, und abgesehen auch davon, dass es überhaupt nicht meine Art von Musik ist, ich höre den immer und immer wieder gern.
Außerdem ist die Bühnenpräsenz einfach grandios.
Einmalig halt.
Ich schätze übrigens beide Scheiben von ihm. Wobei die zweite vom Klang und der Abmischung her deutlich schwächer ist als diese hier.
Da war wohl schon Zeitdruck, der Mann starb einfach sehr, sehr schnell.
Diese Scheibe hier, das erste Stück ist ein bombastisches Klangfeuerwerk. Mit das Beste, das ich von Synthesizer gestützter Musik aus der Zeit zu benennen habe.
Aber die Platte ist durchgängig ein Ohrenschmaus. Zumindest, insofern man sich auf die Eigenwilligkeit des Künstlers und den ungewöhnlichen Klang dieser faszinierenden Stimme einlassen kann und möchte.
Ich vertrete ja generell die Meinung, dass die Sache mit den Erstpressungen als klanglich besonders gut richtiges Sammlerlatein ist. Nach mehr als vierzig Jahren ist das, wenn überhaupt, ein kleines Kriterium unter vielen. Für mich ist die Ausgabe jedenfalls nebensächlich, sofern vor dem digitalen Remastering gemacht. Und ich habe wahrlich oft genug unterschiedliche Pressungen gegeneinander gehört.
Aber hier, bei dieser Platte, war es so wie bei der Deep Purple "In Rock": Die deutsche Pressung, die zufällig auch die Erstausgabe zu sein scheint, war der französischen aus dem gleichen Jahr bei gleichem Zustand einfach um Welten überlegen.
Unabhängig von meiner grundlegenden Überzeugung, in diesem konkreten Fall hier empfehle ich Ihnen also die deutsche Pressung. Es ist eine audiophile Platte und da die eh' nicht viel kostet -wer hört denn schon sowas- lohnen sich hier die drei Euro mehr.
Ich weiß nicht, ob man die Scheibe einen Geheimtipp nennen kann.
Ein ausdrücklicher Tipp ist diese sie allemal, Grund genug also, die aus der Versenkung zu holen.
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