top of page
  • vinylfreak

ERSTPRESSUNG, NEUAUFLAUGE, NEUPRESSUNG?

Updated: Dec 4, 2023

Ein weites Feld. Ich will mal versuchen, einige Aspekte herauszuschälen.

Fest steht, dass mit dem massiven Anwachsen des CD-Marktes in den Neunzigern die Vinylqualität schlechter wurde: Platten knisterten oft nach nur wenigem Abspielen. Zwar oft nur leicht und nicht besonders störend, aber auffällig im Vergleich zu Älteren, die einfach gar nicht knisterten.

Various record sleeves.

Die Scheibe, die seinerzeit meinen Ausstieg aus dem Vinyl einläutete, war eine neue Ten Years After mit einem hässlichen Cover. Das war die erste Platte, die bei mir je gesprungen ist. Das Springen lag da an der Vinylqualität. Die Pressung war nämlich astrein.



Auch heute gibt es schlechtes Vinyl.

Anders als damals ist mitunter aber auch das für die Pressung verwendete Master für Vinyl gäntlich ungeeignet. Mehr dazu finden Sie unter anderem hier.


Womit wir bei einer wichtigen Unterscheidung sind, nämlich die der Qualität der Pressung und die der Qualität des Vinyls.


Ob es damals grundsätzlich schlechtere Pressungen gab, es ist schwer zu sagen.

Angeblich gab es Qualitätsunterschiede. Bekannt vom Hörensagen war uns vor allem der Unterschied zwischen den normalen Ausgaben und den späteren Fame-, Nice Price- und Best Buy-Ausgaben zum Sonderpreis. Dieser angebliche Unterschied hat sich hier, wenn überhaupt, nur ganz wenig reproduzieren lassen.

Aber selbst wenn es damals vielleicht tatsächlich stimmte, warum das heute, nach Jahrzehnten, kein wesentliches Kriterium mehr sein kann, scheint mir offensichtlich: Wenn Sie einen Oldtimer kaufen, dürfen Sie ja gern einen Golf einem Kadett vorziehen, aber wenn die Qualität von Volkswagen seinerzeit tatsächlich besser gewesen sein sollte als die von Opel, wenn Sie das Ding wirklich fahren wollen (und nicht nur besitzen), dann kommt es doch auf den Zustand an?

Auf die Laufleistung?

So ist das mit alten Platten auch.

Bei Bewertungssystemen führe ich aus, dass eine rein optische Bewertung so sinnfrei ist wie ein Gebrauchtwagenkauf ohne Probefahrt. Was für eine Nadel wurde da wie viele Umdrehungen genutzt? War die völlig abgespielt? War das Auflagegewicht richtig eingestellt? Oder war es gar eine DJ-Platte mit viel höherem Auflagegewicht? Das Antiskating? Was war das für ein Plattenspieler, der aus dem Koffer vom Opa oder der ganz teure Thorens?

Nichts von alledem kann man sehen.


Es gibt manchmal wirklich wichtige Ausgaben.

Eine bestimmte Led Zeppelin hat tatsächlich mehr Bass, weil die Matritze von einem bestimmten Mann erstellt wurde. Die Erstausgabe ist das aber nicht, die erschien in England. Es handelt sich um eine bestimmte Ausgabe.

Wenn aber sogar die Erstellung der Matritze so einen gewaltigen Unterschied machen kann, dann ist die Sache mit den Erstausgaben Snobbismus: ich habe den besseren Wein, weil auf meiner Flasche der richtige Name steht, mein SUV ist breiter als deiner, wie Du hast nicht das neue Ei-Phone?

Various record sleeves lying on the floor.

Ich hatte hier tatsächlich immer mal wieder Platten in vergleichbarem Zustand, von denen bei vergleichbarem optischen Zustand eine Ausgabe deutlich besser klang.

Das gibt es also. Wobei die Gründe nach so langer Zeit eben vielfältig sind.

Manchmal war es vielleicht auch tatsächlich ein Unterschied zwischen einer späteren Nachpressung und einer Erstpressung.

Aber so selten, daraus eine Regelhaftigkeit abzuleiten, ist einfach Quatsch.


Bei Erstpressungen, ich will das ja nun nicht verschweigen, war das einmal die sagenhafte Nomi, die mich in der deutschen Erstpressung klangmäßig jedes Mal einfach wegfetzt, obwohl's nun wirklich nicht meine Musik ist. Aber wie bei der Led Zeppelin, es ist die deutsche Erstpressung, nicht die Erstpressung.

Die andere ist die Deep Purple "In Rock" in der englischen Erstpressung, die dann auch wirklich die Erstpressung ist. Bis die hier auftauchte gefiel mir das Album eigentlich nicht besonders. Es lag eher selten auf, bis eben diese Erstpressung hier auftauchte, ein wunderbares Klangfeuerwerk.

In den allermeisten Fällen habe ich wie gesagt keinerlei nennenswerte Unterschiede zwischen einer Erstausgabe und einer späteren Nachpressung heraushören können. Wenn ich die Auswahl hatte, dann ist bei gleichem Zustand mitunter auch mal eine Fame-Ausgabe oder eine spätere Nachpressung einer Erstausgabe vorgezogen worden.

A tape and a pencil.

Die wesentliche Begründung aus audiophiler Sicht, warum Erstaus-gaben besser gewesen sein sollten, soll in der Qualität der Masterbänder liegen:

Angeblich wanderten die erst hier, dann dorthin, spätere Pressungen = abgenudelte Bänder, so die Logik.

Wenn das stimmt, dann braucht man sich heute wohl keine von Originalbändern remasterte 50th-Anniversary-Neupressung zu kaufen, jedenfalls nicht, wenn es um den Klang geht. Stimmt aber nicht, die erste Gentle Giant ist für mich ein völlig ausreichender Gegenbeweis, und sie ist auch nicht der einzige.

Ohnehin, so schnell nudeln sich Tapes nun wirklich nicht ab oder verblassen und Studiobänder, das ist ohnehin eine ganz andere Klasse als so eine Kassette.


Bis mir jemand etwas anderes belegen kann, gehe ich aber ohnehin davon aus, dass die Mär vom herumwandernden Mastertape Unsinn ist. Es hat ein Mastertape gegeben, von dem wurden Kopien gezogen und die gingen dann in die Welt. Gleichwertige Kopien.

Wahrscheinlich sind die dann in Archiven vor Ort gelagert worden. Bei Neuauflagen sind sie dann ein weiteres Mal verwendet worden, oder eben viele weitere Male. Vielleicht gab es da auch tatsächlich Verlust, das kann ich ja nicht bestreiten. Ich bestreite, dass man den hören konnte.

Und dann macht aber die Erstpressung neben den genannten Faktoren noch immer wenig Sinn, weil man von einer Matritze nur eine begrenzte Anzahl Platten pressen kann. Tausend Stück habe ich mal in einer Doku zu Vinyl gehört. Das heisst, die erste Platte von einer Matritze hat eine viel bessere, weil präzisere Pressqualität als die letzte. Und bei einer Erstausgabe von, sagen wir Michael Jacksons Thriller, wie viele wurden da so gepresst bei der ersten Ausgabe, wie viele Matritzen sind das dann? Wie oft wurde da das Mastertape schon abgenudelt für die Erstausgabe?

Versteht man die Ãœberlegung?

Wenn es bei Erstpressungen um den Klang ginge, dann wäre die erste von der dreiundzwanzigsten Matritze der letzten von der ersten Matritze womöglich überlegen. Und selbst wenn man das hätte heraushören können, eine Relevanz kann ich nicht erkennen.

Die Jagd nach (und damit der Preis von) Erstausgaben rechtfertigt sich aus Sammlerleidenschaft. Mit Klang hat's gewöhnlich nix zu tun.


Ob es vielleicht Presswerke gab, die bessere Arbeit hingelegt haben als andere, und ob es nicht doch an den Beschäftigten und nicht an der Presse selbst gelegen hat, ich weiß es nicht.

Statistisch verwertbar ist meine Erfahrung ja nicht, aber dass eine italienische Pressung einer deutschen unterlegen wäre, weil die FIATs ja auch schlechter sind, Sie wissen schon, für Italiener ausreichende Technik und so, hier hat sich das nicht bewahrheitet:

Wir besitzen (mit Stolz) eine geradezu psychedelische Scheibe, nämlich die Kundalini Meditation von diesem Archetyp aller New Age Gurus, so mit schleeweißem Bart und so. (Die würde ich übrigens ohne Zögern dem Krautrock zurechnen, obwohl ich da echt geizig bin mit diesem Tag ...)

Die gab's jedenfalls nur in indischer Pressung. Was soll ich Ihnen sagen, die Platte ist astrein und würde ich sie hier mal vorstellen, bekäme die das Tag audiophil. Die lohnt sich wirklich auf Vinyl!

Aber verstehen Sie, gepresst in Indien. 1979.


Eine schlechte Pressung ist jedenfalls von der Vinylqualität zu unterscheiden, schlechtes Vinyl macht sich erst nach ein paar Mal Hören bemerkbar.


Womit wir bei einer weiteren Wortdefinition sind, nämlich die von:


Nachpressung und Neupressung

Die Nomenklatur ist unscharf, sie dient nur zur Orientierung im Dschungel der Ausgaben. Maßgeblich stützt sie sich, wie alles hier, eher auf meine subjektiven Eindrücke, die von damals und von jetzt neuerdings wieder:


Neupressungen, das ist für mich vor allem all das, was jetzt in diesem Jahrtausend wieder aufgelegt wurde und aber aus dem letzten Jahrtausend stammt.

Oft wird das gemacht von einer ganzen Armada von Kleinstlabels, die es früher gar nicht gab. Ein paar rühmliche und weniger rühmliche Beispiele stelle ich Ihnen hier vor.


Das größte Problem dabei ist, dass man oft nicht herausbekommt, aus welcher Quelle die Musik stammt, die da auf Vinyl gepresst wird. In manchen Fällen, wie hier, wird da einfach mal eine CD oder vielleicht sogar ein MP3 auf Vinyl gepresst, schließlich befinden wir uns beim Thema Vinyl im turbokapitalistischen Goldrausch. Dass eine CD auf Vinyl aus audiophiler Sicht keinen Sinn macht, dürfte selbsterklärend sein. Bei Schrottsound auf Schrottvinyl finden Sie mehr dazu. Und zumindest dieses Phänomen gab es bei offiziellen Ausgaben früher nicht.


Dann gibt es, um sich dem Original halbwegs anzunähern, Labels, die sich, manchmal sogar erklärtermaßen, auf Needle Drop spezialisieren. Da wird also mangels Originalbändern eine alte Platte aufgenommen, wie diese hier.

Das hat natürlich Verlust und es hängt natürlich auch sehr stark von der verwendeten Technik ab. Mit einem 30-Euro-Teil aus China zum Digitalisieren kommt da nämlich nicht mehr raus als ein schönes MP3. Mit ordentlicher Technik ist da richtig was zu holen. Vor allem: es ist dann wenigstens die originale Abmischung statt eine völlig blödsinnige Verhunzung wie hier am konkreten Beispiel beschrieben. Mehr dazu bei Why remaster a Masterpiece.


Und dann werden Neupressungen natürlich wenn möglich auch direkt von Originalbändern gemacht. Allerdings mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen, weil das Remastern eben auch ein Teil der Kunst ist.

Remastern ist mehr als Technik. Man muss wissen, wie das Original geklungen hat und auch technisch mehr drauf haben, als bloß ein paar "Optimize-Buttons" an der Software drücken.

Dann gelingt das teils so gut, dass eine Platte vom Original nicht zu unterscheiden ist. Wobei da echt interessant ist, dass manche Neupressung, die ich im offiziellen Handel erworben habe, mittlerweile bei Disscocks nicht mehr gehandelt werden darf, weil sie als unautorisiert gilt.

Der Handel schert sich auch bei offensichtlichen Fake-Labeln wie diesem, dessen Veröffentlichungen allesamt illegal sind, bei einer Neuerscheinung anscheinend recht wenig darum. Umsatz zählt, und der wurde ja in gutem Glauben erzielt.


Mitunter werden die ursprünglichen Abmischungen allerdings beim Remastern ordentlich verhunzt. Die neu aufgelegten Pink Floyd und Queen zählen für mich dazu. Die Opal von Embryo ist das absolute Paradebeispiel.

Kurzum, Remastern ist offenbar eine Wissenschaft für sich. Vielleicht hängt es auch ein bisschen von der Selbstdefinition des Toningenieurs ab, was dabei herauskommt:

Begreift der Mensch sich als Restaurator, dann ist sein Ziel die möglichst originalgetreue Wiederherstellung. Hält er sich hingegen für einen Künstler ... naja ... why remaster a masterpiece?


Es gibt also bei der modernen Neuabmischung einen Unterschied zwischen Remastern und Restaurieren. Ersterem kann ich absolut nichts abgewinnen, wenn doch das Original genial war. Wie krass deutlich da mitunter verhunzt wird, können Sie unter anderem sehr gut an der Opal nachvollziehen. Und auch deswegen können Sie bei keiner Neupressung wissen, ob die was taugt.

Two pictures of Jesus Christ next to one another.

Da wird, wie bei der Putzfrau, die mal eben die Fettecke von Beuys gereinigt hat oder bei der hier, wo einfach in Unkenntnis Kunst mit Müll verwechselt wurde, von einem Stümper etwas "verschönert". Wie hier am realen Beispiel sehr schön tragisch ins Bild gesetzt.

Mit dem schalen Beigeschmack, dass es wohl wegen des allgemeinen Kulturverlustes nicht nur für so ein zerstörtes Bild, sondern angesichts der verarmten Hörgewohnheiten obendrein auch noch für gefällige Neu-Abmischungen einen Markt zu geben scheint.

Die Doors haben es mit Weills Alabama-Song schon vorgemacht:

Einfach die genial schiefen Töne begradigen, schon wird's ein Hit zum Mitgrölen, den man Jahrzehnte später noch kennt.


Bei schlechteren Abmischungen, wie leider alle der in Berlin aufgenommenen Bowies, wäre ich an einer Neuabmischung von Originalbändern hingegen höchst interessiert. Auch an einer Künstlerischen. Zum Beispiel von einem Toningenieur wie Giorgio Moroder.

Wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob diese an sich ja schönen Alben von Bowie womöglich auch deshalb so schlecht klingen, weil die Tonabnahme schlecht gemacht war. Aus einem tiefgefrorenen Zuchtlachs zaubert auch der beste Koch keinen frischen Wildfang..


Ein anderes Thema bei der Pressqualität von Neupressungen dürften die Presswerke sein. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es wie bei Plattenspielern einen zusammengeschusterten Neuschund gibt, der aufgrund mangelnder Präzsion auch flammneu eine schlechtere Qualität abliefert als ein verschlissenes Presswerk aus der mitteständischen Herstellung der Siebziger.

Herausgehört habe ich das allerdings noch nicht, irgendeine Neupressung hier rauscht ganz irre in den Leerrillen, womöglich liegt es daran.


Nachpressungen sind in meinem Vokabular schlichtweg Platten, die von der gleichen Quelle, dem gleichen Mastertape gezogen wurden. Wo also an der Abmischung und dem Trägermedium (durch den Übergang von analog zu digital) nichts verändert wurde. Also mehr oder minder alles, was recht zeitnah nach der Erstausgabe gepresst wurde.

Wie oben ausgeführt, dass es da ernstzunehmende Klangverluste gegeben haben soll, die heute noch Relevanz besitzen, ich halte das für Vinylerlatein.


Ob und wie bei Nachpressungen schon zwischendigitalisiert wurde, das weiß man natürlich nicht immer. Aber oft genug habe ich eine späte Nachpressung im Vergleich zur Erstpressung gehört und weder von der Abmischung noch von der Klangqualität her einen nenneswerten Unterschied feststellen können.

Ich kaufe jedenfalls oft Nachpressungen, weil sie erheblich günstiger sind.

Manchmal können da gut und gern auch zehn, fünfzehn Jahre zwischen der Erstausgabe und dem "Reissue" liegen wie bei der Thoughts. Ich habe wirklich genug Originale aus dem Hause von Conny Plank gehört, um recht überzeugt sagen zu können, dass sich diese 82er Ausgabe vom 71er Original nicht unterscheiden lässt. (Gegenbeweise bitte antreteten!)


Auch bei frühen Nachpressungen gibt es aber eben das Problem der Klangverschlechterung durch Zwischendigitalisierung und der Klangveränderung aufgrund des Remasterns.

Als Orientierung, welche Nachpressung infrage kommt, dient mir da zunächst einmal das Erscheinungsjahr:

Was vor etwa Mitte der Achtziger gepresst wurde, dürfte im Allgemeinen noch keine digitalisierte Version sein.

Auch ein Blick auf die Auflistung bei Disscocks hilft da:

Solange noch keine CD erschienen ist wie im Beispiel oben, hat die Logik bisher funktioniert. Und da gibt es auch Alben, bei denen ist bis in die späten Neunzigern noch keine CD erschienen, aber diverse Reissues. Die sind dann einen Versuch wert, wenn der Preisunterschied zu groß erscheint.

Und unabhängig von den Fehlgriffen bei Neupressungen, manchmal landet auch eine Platte wie die Revelation hier, die erst nach dem Erscheinen der CD gepresst wurde und trotzdem super klingt. Da ebenfalls aus dem Hause Plank und von der gleichen Band wie die oben genannte Thoughts, wenn das Original besser ist, dann bleibt es mir in dem Fall trotzdem zu teuer. Mir reicht die völlig, um sie audiophil zu genießen. Eine CD-Version ist da nicht drauf, so viel ist sicher. Aber ich fahre ja auch mit Freude meinen Corsa B und habe von Musik keine Ahnung.


Abschließend noch ein Wort zu den modernen 180g-Neupressungen:

Auch das halte ich für totalen Unsinn, also dass das irgendeinen qualitativen Unterschied macht, der einen höheren Preis rechtfertigt.

Wenn so viel abhängt von der Matritze, wer die erstellt hat und von welcher Quelle, wie die Vinylqualität ist und ob das Presswerk etwas taugt, dann kann der Unterschied höchstens marginal sein. Aber warum es überhaupt einen Unterschied geben sollte, mir erschliesst sich das nicht: Die Rillen sind ja nicht tiefer, weil das Vinyl dicker ist. Und sofern man mit der Platte kein Frisbee spielt oder sie als Sitzunterlage verwendet, kann ichbeim besten Willen nicht erkennen, dass die Platte wegen der Dicke irgendwie haltbarer sein sollte.

Tatsache ist, dass ich hier Ausgaben wegen eines besseren Klangs behalten habe, obwohl die wirklich viel leichter/dünner waren als eine andere Ausgabe.


Ich habe nicht nachgeschlagen, was früher der Standard war, solche Details finde ich nicht interessant. Aber gefühlt dürfte etwa 120gr der Standart gewesen sein, und dann gab es eben auch welche mit 90gr. Die nach vierzig Jahren noch einwandfrei spielen und gut klingen, auch im unmittelbaren Vergleich.

Maxis, also der klangtechnische Rolls Royce, sind oft dünner/leichter gewesen als normale Scheiben aus der Zeit ...

Auch das habe ich nicht nachgeschlagen, aber da ich's vorher nie gehört hatte, die 180gr-Dinger sind für mich eine neumodische Erscheinung und ein Verkaufsargument. Bis mich jemand eines Besseren belehrt.


Zu bedenken wäre, wenn überhaupt, dass Plattenspieler als feinmechanische Instrumente auf einen bestimmten Auflagewinkel hin konstruiert sind.

Dass die Dicke der Matte wirklich einen Unterschied macht, haben wir hier erlebt:

Ist sie zu dünn, im Zehntelmillimeterbereich, kam es hier zum Springen bei Platten, die mit der richtigen Matte einwandfrei laufen. Bei einer Käuferin, die zwei springende Maxis moniert hatte, ließ sich klären, dass ihr das öfter passiert und sie sich eine "antistatische" Korkmatte zugelegt hatte, die dünner war als die originale Auflage. Mit der Originalen gab's das Problem dann einfach nicht mehr.

180gr-Platten sind dicker, also springt da natürlich nichts. Dass sie länger halten oder besser klingen als Neupressungen, die weniger Resourcen verbrauchen ... wie gesagt, wir befinden uns im Goldrauch von El Dorado, ich glaube das schlichtweg nicht.


Wenn Sie das gern gelesen haben, empfehlen Sie mich doch bitte einfach weiter. Ich werde gern gelesen.


bottom of page