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  • vinylfreak

PINK FLOYD "UMMAGUMMA"

Updated: Jun 23, 2023

Die Platte ist hier gelistet aus zwei wesentlichen Gründen:

Einmal, weil das Coverbild, das sowieso ins Vinylmuseum gehört, die Schwierigkeit, den Begriff psychedelisch zu erklären, in gewisser Weise sichtbar macht:

Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie, dass die Herren auf jedem Bild im Bild die Position und die Kleidung wechseln.

Aber sagt Ihnen das was außer "lustig"?

Wenn nicht, dann fehlt Ihnen vielleicht der Zugang zum psychedelischen oder trans-personalen Raum. Aber wie bitte soll man das denn dann erklären ...?


Der andere wesentliche Grund ist, dass diese Scheibe die erste war, bei der ich mit einer katastrophalen Neuabmischung konfrontiert gewesen bin. (Mehr dazu lesen Sie am besten in dem dazugehörigen Beitrag.)

Verkürzt gesagt, die Neuabmischung dieser Platte, von den Originalbändern und von einer der wichtigsten Bands der Moderne und obendrein in deren Auftrag, ist der totale Schrott. Da ist nicht mehr drauf, was hier auf dem Original zu hören ist, und Sie können da auch getrost einfach die CD oder einen Stream hören.

"Konzeptgastro" in meiner Analogie: wenn Sie Rehrücken mit Kräuterkruste und Spitzkohl in Sahne in schickem Ambiente vorgesetzt bekommen, und es in der Küche aber gar keinen Koch mehr gibt. Weil's nämlich tiefgefroren war und einfach im Konvektor heiß gemacht wurde. Sieht so aus, riecht auch so und schmeckt auch nicht schlecht. Aber irgendetwas fehlt. Zumindest wenn Sie noch wissen, wie das eigentlich schmeckt.

Und da war ja hier ganz gewiß kein Stümper am Werk. Wie ich mir das erkläre, finden Sie wie gesagt im oben verlinkten Beitrag und auch hier, wo es ein bisschen um Toningenieure und Studios geht.

Musikalisch mag ich mich nicht groß äußern. Über die Platte ist ja so viel geschrieben worden wie in der Romantik von englischen Poeten über das Rheinponorama des Siebengebirges.

Im Kontext mit meinem roten Faden der Audiophilie darf man auch die erste Platte als ein Beispiel dafür nehmen, dass Konzerte schon sehr früh so aufgenommen werden konnten, dass sie nachher auch vernünftig klingen, anders als bei der leider furchtbaren Queen Live Killers.


Die zweite Scheibe dieser Doppel-LP, oh je!

Mag dieses zusammengeschnipselte Zeug der Einzelmusiker ja vielleicht wirklich "state of the art" gewesen sein, ich fand's früher schon furchtbar, und geändert hat sich das nicht. Vielleicht verstehe ich es ja einfach nur nicht, aber unter "Musik" fällt das für mich nicht. Auch nicht unter Klangwelten. Mir kommt's vor wie ein Lückenfüller.

Oder wie "Olysses" von James Joyce: so schräg und unverständlich, dass es niemand versteht und auch niemand ernsthaft liest. Auch sowas kann dann natürlich Kult werden und die Kritikerwelt schreibt sich einen Wolf darüber, um ihr Unverständnis zu verbergen. Die zweite Scheibe ist jedenfalls mit Sicherheit die Scheibe mit dem größten Verhältnis von kommentiert zu ungehört. Da mache ich jede Wette.

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