An anderer Stelle habe ich geschrieben, dass meine Hörschule bei Mal Sandocks "Radiothek" begonnen hat.
Je mehr ich mich in das Gedankengebäude hier hineinwurschtel, also letztendlich das Thema des Feinhörens, umso mehr fällt mir auf, wie viel Kultur verloren gegangen zu sein scheint bzw. wie früh meine Hörschule eigentlich angefangen hat.
Lok 1414 ist da das beste Beispiel:
Ich konnte die damals auswendig mitsprechen. Die Platte hatte eine Faszination, die ich bisher der rührenden Story zugeschrieben hatte. Erst jetzt, wo ich mir die Scheibe aus nostalgischen Gründen wieder besorgt habe, weiß ich, dass es sich um eine audiophile Scheibe handelt, und das eben ein Teil der Faszination die Klänge gewesen sind: Alle Geräusche, das Wummern des Motors, das Zischen des Dampfes, das Quietschen der Schienen, sind akustische Instrumente.
Ich weiß nicht, ob irgendjemand außer mir die tatsächlich deswegen auch gern hören würde, in meinem Fall tatsächlich immer mal wieder gern. Aber hiermit sei die also als Kulturmonument einer vergangenen Zeit aus der Versenkung geholt.
Hätte ich Kinder, die würde ich denen vorspielen. Allerdings mit wenig Hoffnung, dass die als Knirpse überhaupt genug Aufmerksamkeit und Geduld aufbringen könnten, um der Geschichte zu folgen.
Etwa so wie beim Dschungelbuch: Das können Kinder der ursprünglichen Alterszielgruppe heute ja auch nicht mehr schauen ohne sich zu langweilen und unruhig zu werden, die langen Einstellungen und Dialoge überschreiten die Aufmerksamkeitsschwelle einer an schnelle Wechsel und andauernde Blitze gewöhnten Generation.
Geile Scheibe!
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