top of page

Wer ich bin...

... spielt hier keine große Rolle.
Ich bin alt genug, um damals in den Endsiebzigern mit dem Musikhören angefangen zu haben. Nach dem Schlumpflied und die Deutsche Fussballnationalmannschaft singt „Buenos Dias Argentina" waren meine ersten Singles dann Boney M, ABBA, Kiss und Fleetwood Mac. Kurz darauf kam AC/DC's „Touch too much".
opy.jpg
Da gab es noch die Radiothek von Mal Sandock bei WDR 2, ein Format, das heute unvorstellbar wäre. Da wurden nicht einfach die Charts rauf und runter gedudelt, sondern jede Woche wählten die Hörer per Postkarte selbst aus den zwanzig Platzierungen und den drei Neuvorstellungen, was in der nächsten Woche laufen sollte. Da waren Stücke dabei, die nicht in den Charts waren, und manche Titel hielten sich monatelang.
Und natürlich wurden die Stücke von Vinylplatten eingespielt. Der Sound aus dem Radio war tatsächlich deutlich besser, als der meines schon damals betagten DUAL Plattenspielers, auf dem vor kurzem noch Pumuckl, Hui Buh und das Gespensterschiff gelaufen waren. Und Lok 1414. Der hätte mit Sicherheit längst eine neue Nadel gebraucht, aber sowas wusste ich damals natürlich noch nicht.
 
Hier, bei Mal Sondocks Radiothek, begann also meine Hörschule.
Ich hatte nämlich so eine Lichtorgel, rot, gelb und grün, und eigentlich sollten die Lampen separat auf unterschiedliche Frequenzen reagieren, so dass eine Art Stroboskopeffekt entstehen würde. Was aber leider nie geklappt hat, die gingen einfach im Rhythmus der Musik alle drei gleichzeitig an und aus.
Bis Sandock David Bowies „Fashion" vorstellte, für meine jungen Ohren unglaublicher Krach, etwa so wie für einen jungen Gaumen ein vollreifer Rohmilchcamembert. Das überforderte einfach. Aber, oh Wunder, meine Lichtorgel erzeugte plötzlich diesen wandernden Effekt unterschiedlich aufblitzender Lichter, den ich aus irgendeiner Schülerdisco kannte. Ausschließlich bei diesem Stück.
Das war mein Einstieg in, so nenne ich das, komplexe Harmonien und der Beginn einer Reise, die ich in den CD-Jahren aus Unkenntnis und Unverständnis unterbrochen, und erst vor ein paar Jahren wieder aufgenommen habe.
Zum Glück.
Mit dem so geweckten Interesse an Musik habe ich es dann mit Vierzehn zum Schlagzeuger einer Punk-Band geschafft. Ganz, wie das Anfang der Achtziger angemessen schien, sozialkritische, deutsche Texte und dann möglichst laut auf die Pauke hauen zu einem Pseudoreggae in F-Barree auf fünf und sieben, „Babylon Kohlenpott, an jeder Ecke, ein Komplott", wo ich bis heute den Rhythmus, den Reggae hat, nicht wirklich verstehe. Extrabreit und Nina Hagen waren da unsere unerreichbaren Vorbilder. Aber wir waren dafür breiter ... so dachten wir jedenfalls.
Nein, ich bin gewiss kein Musiker, ich kann weder Noten lesen noch hätte ich aus dem Musikunterricht etwas ziehen können, aber mit der Band wurde ich in dieser miefigen Kleinstadt also Teil der Szene von Alternativleuten, viele selbst Musiker, die gemeinsam Musik hörte, Mix-Tapes machte, sich gegenseitig Platten auslieh und, ganz wichtig, wo es diese älteren Brüder gab, die diese alten Kultscheiben besaßen, die oft irgendwie geiler waren. 

Heute habe ich eine Ahnung, wieso. Das können Sie auf diesem Blog zum Beispiel hier lesen.
Wobei gesagt sein soll, dass es heute noch, oder besser vielleicht wieder, neue Musik gibt, die ich hörbar finde.
Jedenfalls befinde ich mich in einer Lebenssituation in der es mir sinnvoll erscheint und irgendwie Freude bereitet, mich mit Musik und Vinyl zu beschäftigen und auf diesem Blog mit Ihnen zu teilen, was ich so zusammengetragen habe.
Das ist nicht vollständig. Im Gegenteil, es ist völlig eklektisch.
Sie können wahrscheinlich etwas dazulernen. Vielleicht finden Sie sogar die ein oder andere Inspiration. Vollständig ist es jedenfalls gewiss nicht. 

Wenn Sie gern hier sind, gern dürfen Sie mir via Paypal etwas spenden an cornelius{ÄHT}die-genossen.de.
Mich würde das sicher freuen, ein Euro der Anerkennung bedeutet mir da fast so viel wie ein Tausi. Wenn Sie auch recht sicher weder das eine noch das andere tun werden.
Es ist auch nicht so wichtig.
Ich habe ja die Zeit, das hier zu tun, aber ich tränke auch gern mal ein Glas Riesling mehr und dann freilich auf ihr Wohl.
Genauso freue ich mich sicher über ein positives Feedback. Was wahrscheinlicher scheint in dieser geldversessenen, egomanischen Gesellschaft Vereinzelter.
Und wenn Sie gern selbst eine Platte vorstellen wollen oder etwas anderes beitragen möchten, dann schreiben Sie mich doch bitte einfach an über das Kontaktformular. Wäre doch geil, wenn hier eine kleine Bibliothek entstünde, die inspirierender ist, als der manipulierte Algorithmus von Discogs.
Record Player Needle

vinylfreak

bottom of page