Wenn mich jemand fragte, welche Scheibe von Eloy man denn unbedingt haben sollte, diese oder die "Floating" lautete meine Antwort.
Die als Schülerband gestarteten Eloy sind eine sagenhafte Combo gewesen. Diese Scheibe hier ist eine von den acht oder neun, die ich behalten habe, und sie ist noch immer meine Liebste:
Der Instrumentalteil auf Seite eins, gefühlte knappe zehn Minuten, das steht Pink Floyd in der Zeit in nichts nach. In absolut nichts, im Gegenteil.
Eloy hat aber, wenn der Vergleich überhaupt gestattet ist, leider zwei Schönheitsfehler:
Die Abmischung bzw. Aufnahmetechnik kommt an Pink Floyd (und dort vor allem an die von Alan Parsons abgemischten Scheiben) natürlich nicht vollumfänglich heran.
Und der Sänger singt leider mit einer Pressstimme. Etwas Gesangsunterricht wäre da sicherlich zuträglich gewesen. Das ist also gewöhnungsbedürftig. An den Akzent werde ich mich allerdings wohl NIE gewöhnen ...
Bei späteren Platten kann man übrigens ganz gut hören, dass er an der Stimme gearbeitet hat.
Jedenfalls, Eloy ist geil.
Und wenn ich auch gesagt habe, dass die Abmischung mit Pink Floyd nicht mithält, das ist nicht so aufzufassen, dass die Platten nicht auch vom Klang und der Studioarbeit her einfach großartig sind.
Auch die sind mittlerweile etwas teurer geworden. Es gab ja nicht so unendlich viele davon, und dass die gut waren, spricht sich halt rum.
Wichtig zu wissen, ich kann quasi garantieren, dass man hier sicher keine Originalausgabe braucht. (Zu Pressungen finden Sie etwas mehr hier.)
Eloy waren hier in der Region eine zeitlang sowas wie an jedem Wochenende in einem der diversen Schuppen, ich habe also vergleichsweise viele Platten von denen in den Händen gehabt. Auch die späteren Fame Ausgaben klangen alle einwandfrei ohne feststellbaren Unterschied.
Eine Konzeptplatte ist das für mich insofern, als das eine Geschichte erzählt wird. Wenn ich mich recht erinnere, bei allen Eloy.
Dieses Label gilt für mich allerdings nicht uneingeschränkt, ich könnte nicht im Brustton der Überzeugung sagen, dass die Platte dadurch erheblich dazu gewinnt, was eigentlich "mein" Kennzeichen von Konzeptplatten ist. Hier kann man die Stücke halt auch genauso gut (mit Betonung auf "gut") einzeln hören.
Es gibt neuerdings übrigens auch ein Spätwerk. Ich habe mir da mal eine von gekauft aus Interesse.
Ja, kann man gut hören, sonst wäre die nicht hier geblieben, aber es ist halt auch einfach schon Richtung moderner Einheitsbrei, auch von der Abmischung her. My Sleeping Karma, My Bloody Valentine oder die "Omen" von Elder kann ich da genauso gut hören.
Vor allem aber, es ist nicht die selbe Band, vor allem der Drummer langweilt mich. Letztendlich wäre für die neuen Platten "The Frank Bornemann Show" zutreffender als "Eloy".
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