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KONZEPTPLATTEN

  • vinylfreak
  • Mar 23, 2023
  • 2 min read

Updated: May 12, 2024

Unter einer Konzeptplatte verstehe ich eine Platte, die ... öhm ... ein Konzept hat.

Gemeint ist damit, dass sie insgesamt mehr Sinn macht als wenn man ein einzelnes Stück herauslöst.


Es kann dabei sein, dass einfach eine Geschichte erzählt wird, sei es nun wie die "Wall" von Pink Floyd oder "Paradise Theatre" von Styx.


In diesem Sinne gehören dann streng genommen Schallplatten, die zu Musikfilmen gehören, auch dazu. Nicht "Soundtracks", sondern etwas wie "Jesus Christ Superstar", oder die "Rocky Horror Picture Show".

Die Definition bleibt dabei zwangsläufig unpräzise, beispielsweise würde die "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" der Bee Gees nicht dazuzählen: Weder der furchtbar schlechte Film noch die Platte haben ein für mich erkennbares Konzept.


Dann würde ich einige Werke von Bowie dazuzählen, insbesondere die, wo eine Persona präsentiert wird, also beispielsweise die "Ziggy Stardust".


Noch spannender sind Platten, die ich vom musikalischen her als Konzeptplatten auffasse, beispielsweise die "Monstermovie" von Can. Verkürzt kann man vielleicht am besten sagen, dass da das Ganze einfach mehr ist als die Summe seiner Teile. Würde man die Stücke zum Beispiel in einer anderen Reihenfolge hören, wäre der Effekt nicht mehr der gleiche.

Oder die legendäre "666" von Aphrodites Child, wo die Seite vier der DLP sozusagen ein Medley aller zuvor gespielten Stücke ist. Das macht nur Sinn, wenn man die anderen Seiten vorher gehört hat.


Um es nicht zu lang werden zu lassen: Eine Konzeptplatte ist für mich also etwas, wo aus einem bestimmten Blickwinkel zu erkennen ist, dass der Künstler bzw. die Band ein größeres Ganzes im Blick hatten. Es wurden also nicht einfach einzelne Lieder kompiliert, sondern die Art, wie die Stücke miteinander verbunden sind und/oder wie sie angeordnet sind, ergibt einen tieferen Sinn.


Dafür ist unter anderem die großartige Queen "A Night at the Opera" ein gutes Beispiel. Einmal die Platte als solches, "Lazing on a Sunday Afternoon" als Einzelstück macht nicht viel Sinn, aber als lustiger Abstandshalter zwischen dem bombastischen ersten Stück und "I'm in love with my car" ist es großartig platziert.

Für mich ist aber auch das Stück "I'm in love with my Car" selbst Teil eines größeren Konzeptes, ich fasse die Platte insgesamt nämlich, anders als im Film nahegelegt, als eine Persiflage auf. Das Stück, vom Stil her geradezu unpassend für Queen und diese Platte, konkret als Verulkung von Deep Purple's "Speed King".

Irgendwie ganz ähnlich wie bei der sehr interessanten "Café Passé" der Erste Allgemeine Verunsicherung, auch hier werden Stile und Inhalte gekonnt persifliert.


Vielleicht denke ich irgendwann nochmal präziser darüber nach und ergänze diesen Eintrag. Es ist ja so, dass ich eben kein Experte bin und sich mein eklektischer Eindruck der Musik und ihrer Geschichte erst beim Schreiben in Worte verfestigt. Für das jetzige Ziel, nämlich das Sie den Begriff Konzeptplatte mit einem ungefähren Abriss im Kopf haben, und ich den Link zu diesem Blogbeitrag, reicht es erstmal aus.


Wenn Sie das gern gelesen haben, empfehlen Sie mich doch bitte einfach weiter. Ich werde gern gelesen.


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vinylfreak

Eine Welt, in der sich mehr Menschen die Zeit nehmen, gezielt ausgewählter Musik zu lauschen, statt sich mit dem immer gleichen Soundbrei berieseln zu lassen, dürfte eine bessere sein.

Sei der Unterschied auch nur so hauchdünn wie ein Haarkratzer, er wird gleichzeitig so gewaltig sein wie der zwischen VG und NM.

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