Ich möchte gern den Konzertansager hören, wenn er die Band ankündigt.
Davon abgesehen, es handelt sich um recht aktuelle Musik aus Deutschland, die hier aus audiophiler Betrachtungsweise Erwähnung findet:
Das erste Stück "Black Sands" hat quasi so gut wie alles, was mir zur Freude am Hören bei Rockmusik wichtig ist. Es hat Tiefe, Weite und Wellenschlag.
Das ist deshalb so interessant für mich, weil ich ja vermute, dass der Verlust einer gewissen Klangqualität etwas mit der modernen Aufnahmetechnik und Abmischung zu tun hat.
Und umso verblüffender, das Stück "beweist", das es auch heute noch kundige Musiker und Techniker gibt, die das noch kennen und können. Hier können Sie etwas mehr dazu lesen.
Nach diesem sagenhaften Auftakt flacht die Platte dann etwas ab, sowohl was Klangdynamik als auch den Aufbau und die Instrumentalisierung der Stücke anbetrifft. Ich höre etwas, das ich als "Poprock" bezeichnen würde, auch von der Art des Klangs her. So ein bisschen wie Foreigner. Vom Klang meine ich, musikalisch ist auch das erheblich komplexer.
Bei der ebenfalls recht aktuellen Bröselmaschine "Indian Camel" ist das ja ganz ähnlich:
Das erste Stück ist für die Ohren des Feinhörers einfach sagenhaft. Es ist ein Beleg dafür, dass die Zweidimensionalität moderner Aufnahmen nicht einfach auf digitale Aufnahmetechnik und Abmischung zurückzuführen ist.
Und eben auch diese Platte flacht danach leider nicht unerheblich ab.
Für mich übrigens irgendwie ein Kennzeichen der Popmusik der Achtziger und Neunziger, hören Sie mal solche Platten mit diesen Ohren:
Zwei Stücke sind immer deutlich besser abgemischt und reichhaltiger instrumentalisiert, das sind dann die Single Auskoppelungen. Der Rest sind sozusagen fadenscheinige Lückenfüller.
Weswegen ich eben Konzeptalben schätze. Oder halt konventionellen Rock, da wurde das nicht so extrem betrieben und man konnte eine Platte halt gut ganz durchhören. Im Pop-Bereich ist das nur bei Ausnahmebands wie Styx, Supertramp und Manfred Mann's Earth Band der Fall, wobei man deren Scheiben im Prinzip meist als Konzeptalben auffassen kann. Mit Madonna oder Prince oder Jackson, ich halte das für nahezu unmöglich, da ersnthaft mit Interesse und Genuß ein ganzes Album immer und immer wieder durchzuhören.
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