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  • vinylfreak

KRAFTWERK "KRAFTWERK" (ORANGER PILON)

Updated: Apr 22, 2023

Es gibt gleich ein paar Gründe, warum dies eine unfassbar wichtige Scheibe ist:

Einmal sind die Originalbänder wohl verloren gegangen. Es gab diese Platte nie in digitalisierter Form, jedenfalls nicht autorisiert. Wir haben es also mit einem wirklichen Klangdenkmal zu tun, mit etwas, das so nicht mehr wiederkommt und so wenig zu reproduzieren ist, wie die Sphinx. Einzige Möglichkeit wäre hier also ein Needle Drop. Wozu es eine Platte im Bestzustand, viel Technik und einigem an Sachverstand bedürfte.


Möglicherweise kennen Sie Kraftwerk. Oder Sie meinen, dass Sie die kennen, weil Sie "Autobahn" kennen und "Das Model".

Lassen wir diesen Klassikern der elektronischen Musik gern ihren Platz in der Geschichte, aber mit den ersten beiden Scheiben von Kraftwerk, den beiden Pilonen, hat das sehr wenig zu tun.


Bei dieser Platte, die Sie also noch schlechter wirklich kennenlernen können als andere Vinyl-Scheiben ohnehin, wenn Sie die beispielsweise auf Youtube hören, es macht keinen Sinn, ist der Band etwas gelungen, was ich nicht wirklich verstehe. Aber jedes Mal erfahre ich das, wenn ich Sie durchhöre:

Das erste Stück "Ruckzuck" mit einer wunderbar elektronisch veränderten Querflöte ist mehr oder minder das einzige, das man konventionell als Musik bezeichnen würde.

Danach folgen mehr oder minder elektronische Klangwelten. Wie auch immer es gelungen ist, in diesen Wogen bleibt das Stück aber irgendwie die ganze Zeit erhalten, wie ein fernes Echo, dem man noch aufmerksam nachlauscht, während ein Bach gemächlich talabwärts rauscht.



Die zweite Scheibe, der grüne Pilon oder "Kling Klang", erreicht dieses Wunder für mich dann nicht mehr so ganz.

Ich weiß natürlich nicht, ob die Herren den Witz beabsichtigt hatten, aber für mich ist die zweite Scheibe tatsächlich "das selbe in Grün".

Erwähnenswert ist die Grüne hier vor allem deshalb, weil es die einzige Platte ist, die ich je als eine echte Fälschung besessen habe. Ich meinen keinen Bootleg, sondern eine Fälschung.

Als mir mal jemand erzählt hat, dass es Fälschungen gäbe, ich habe es wirklich für Vinyler-Latein gehalten. Aber ich besitze hier eine spiegelblanke Platte, optisch wie ungespielt, in einer Hülle, wo nur bei genauem Hinfühlen auffällt, dass es einfach nicht das gleiche Material ist, das damals verwendet wurde. Wie bei einem gefälschten Geldschein, alles stimmt, inklusive Wasserzeichen und Silberfäden. Aber irgendetwas fühlt sich einfach falsch an.

Und dann legt man also diese spiegelblanke Scheibe auf und es knistert einem flacher Sound auf VG-Niveau entgegen ... Da wurde also eine alte Vinylscheibe digitalisiert und auf Platte gepresst.

Fälschungen, etwas, das zu meinem Themenbereich El Dorado gehört, es herrscht Goldgräberstimmung in Vinylhausen.


Naja, es gibt die beiden Pilone übrigens als eine spätere Doppelausgabe, dann sind die nicht so teuer.

Ich hatte diese Ausgabe mal hier, habe da aber noch nicht daran gedacht, die mal im direkten Vergleich zu hören. Nach meinem Dafürhalten sollten die aber eigentlich prima sein. Was ich vom Hype um die Erstpressungen halte, steht hier.


Abschließend sei noch erwähnt, dass Sie zumindest das erste Stück des orangen Pilon in guter Vinylqualität für kleines Geld hören können. "Ruckzuck" ist auch herausgelöst aus dieser wunderbaren Konzeptplatte ein recht gutes Stück. Es befindet sich auf einem der Sampler, die ich (aus diesem und ein paar anderen Gründen) überhaupt je behalten habe, dem "Super-Rock-Festival".

Auch der sei Ihnen also genannt und empfohlen.

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