Mein Gott, was für ein grandioses Konzert!
Und bin ich froh, dass ich diese limitierte Platte in einem brauchbaren Zustand bekommen habe.
Und die Ihnen aber trotzdem nur bedingt empfehlen kann, weil's leider eine schlechte Aufnahme ist.
Weswegen die aber hier besonders interessant ist. Ich habe nämlich bei Discogs so kommentiert, wie ich die Platte gehört habe: "Klingt als wäre sie mit Mikrophonen aufgenommen."
Verrückt, der Toningenieur hat sich bei mir gemeldet und hat mir sogar genau gesagt, welche Mikrophone ... hielt mich für einen Toningenieur und wollte mit mir fachsimpeln.
Zwei Schlüsse ziehe ich daraus, nein drei:
1. Als Feinhörer darf ich mir zu Toningenieuren, Aufnahmetechnik, Abmischung und Pressung eine Meinung erlauben. Etwa so, wie ein Feinschmecker über einen Wein.
Und zwar bis mich jemand eines Besseren belehrt, warum nämlich heute 99% auch von guter Musik und auch auf Vinyl einfach flach, langweilig und irgendwie immer gleich klingt. Dazu habe ich nämlich eine Meinung, und Toningenieure aller Länder, lest das gefälligst.
2. Ich liebe die Schnittstelle im Vinylbereich von Menschen, die gern Musik hören. Oft handelt es sich um Menschen mit Stil, Umgangsform und einer bestimmten Beziehungsfähigkeit zum Gegenüber.
Und umso mehr hasse ich dieses brodelnde Haifischbecken, die halsabschneidenden Profis wie die erbenden Laien gleichermaßen, die meinen "Heino ohne Brille", das muss doch was wert sein, Schatz, ist ja alt und Vinyl!
Sie sind ja freiwillig hier.
Beschweren Sie sich also bitte nicht über meine geliebte politische Unkorrektheit, dass ich im Zeitalter der Lesekundigkeit und von Google von meinen Mitmenschen einfach mehr erwarte als die dekadent-naive Einstellung, dass ihnen wie die Hähnchen im Schlaraffenland ohne einen Handschlag die Goldklumpen in den Schoß fallen. Es gibt einfach Leute, die bekämen von mir keinen Internetzugang.
3. Wieder zurück zur Platte, um die es hier gehen sollte:
Der Toningenieur, der diese Mikros bei einem Livekonzert so positioniert hat, dass diese Aufnahme dabei herausgekommen ist, war ein Meister seines Fachs und offenbar ein Liebhaber von Klang.
Mit dem Wissen, wie diese Aufnahme gemacht ist, ist das dann eine geradezu geniale Platte. Halt nicht audiophil, aber musikalisch wie technisch schlichweg ein Monument. Und um Längen besser als die mit erheblich mehr Technik und Aufwand abgenommene Live-Scheibe von Queen.
Außerdem ist es obendrein irgendwie ein geiles Cover. Man muss sich ja auch immer vergegenwärtigen, dass es sich um echte Fotos handelt.
Ich hätte gern gewusst, was diese Band mit etwas Zeit und einem richtigen Studio hervorgebracht hätte, leider haben die nicht mehr viel gemacht.
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