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  • vinylfreak

AMON DÜÜL II "TANZ DER LEMMINGE"

Updated: Jun 23, 2023

Vornweg, ich besitze diese Scheibe in der späteren Strand-Ausgabe und habe die im Vergleich gehört mit der Erstpressung, die Sie hier im Bild sehen:

Plattencover Amon Düül II Tanz der Lemminge

Die Erstpressung klang hier tatsächlich etwas besser. Leider war die aber vom Zustand her deutlich schlechter, so dass ich meine NM-Strand behalten habe.

Grundsätzlich vertrete ich ja hier die Meinung, dass der Hype um die Erstpressungen schlichtweg nichts als Sammlerlatein bzw. eine geschickte Marketingstrategie ist. Dieses Gegenbeispiel hier belegt also nichts oder zumindest nicht viel. Aber verschwiegen soll es ja nun nicht werden.

Wie es in der Wissenschaft so schön und viel zu oft heisst:

Es gibt da noch Forschungsbedarf.


Ansonsten, die Musik, ich habe die Scheibe nicht getagged als "komplexe Harmonien", weil eigentlich ist das zu großen Teilen recht einfach gestrickt.

Es ist hier eher im Hintergrund, vor allem bei Abnahme und Abmischung viel Arbeit hineingeflossen, so dass ich die Platte als gewöhnungbedürftig bezeichnen würde.

Das geht mir oft so bei "echtem" Krautrock, dass ich natürlich froh bin, eine solche Scheibe wie diese aufgegabelt zu haben, die drei Mal höre und ganz nett finde, und dann steht sie eine Weile im Schrank. Um dann irgendwann wieder aufgelegt zu werden und mich einfach umzupfeffern, und dann ein paar Tage lang immer und immer wieder zu laufen. Wie eben diese, die ich als ein absolutes Meisterwerk bezeichnen möchte.

Getaggt habe ich die Scheibe außerdem als Konzeptplatte.

Eine Konzeptplatte ist die für mich vor allem deshalb, weil sie einen Aufbau hat, dem beispielsweise viel später auch die Aphrodite's Child folgt:

Seite drei ist hier anders als die ersten beiden, keine klar erkennbaren Stücke, eher eine Art Klangcollage, Seite vier nimmt dann die Stücke der ersten beiden Seiten wieder auf in einer Art Medley.


Weswegen das Konzept, von den Klängen und teils schrägen Harmonien ganz abgesehen, für mich auch als psychedelisch aufzufassen ist:

Die Platte ist aufgebaut wie die Begleitung eines LSD-Trips, man groovt rein in die ersten beiden Seiten, die dritte trägt einen weg ins kunterbunte Nirwana, und die vierte Seite fängt einen dann wieder ein und holt eine zurück auf den Boden.

Ich finde das großartig, und diese Scheibe sei Ihnen also ausdrücklich empfohlen.


Sollte es irgendwann einmal Nachpressungen geben, ich gehe davon aus, dass die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gelingen werden, meine Vermutungen dazu finden Sie hier.

Das Cover, vor allem die Innenseite, gehört natürlich ins Vinylmuseum.

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