Von Ash Ra Tempel besitze ich in einer frühen Pressung nur die "Join Inn". Das ist ganz nett, aber nicht umwerfend. Ansonsten die Nachpressung der "Schwingungen", eine Acid-Party zusammen mit Timothy Leary, historisch interessant und schon wieder verkauft. Die Aufbereitung des Klanges ist hier nämlich leider gar nicht gut gelungen. Vielleicht war auch die ursprügliche Aufnahme einfach schlecht. Die kann ich Ihnen also nicht leichten Herzens empfehlen.
Diese hier habe ich im Original hören können. Ungewaschen, in einem knappen VG-Zustand.
In einem umgebauten Schafstall, irgendwo im Nirgendwo in der Nähe von Orgiva am Fuße der Sierra Nevada. Dort, wo die letzten Hippies hausen.
So bombastisch der Klang, ich mochte den Auftakt nicht besonders. Ich mag die elektronischen Klänge von Klaus Schulze einfach nicht, so wichtig und innovativ sie seinerzeit gewesen sein mögen. Danach habe ich allerdings mit wachsender Freude einer wunderbaren Klangreise gelauscht.
Absolut geile Scheibe!
Die würde ich also eigentlich sehr gern besitzen wollen. Da werden aber so dermaßen hohe Preise aufgerufen, dass ich vor dem Erwerb zurückschrecke. In El Dorado muss ich ja leider damit rechnen, dass ich dann für 400 Euro + X eine NM-Scheibe bestelle und dann eine in einem knappen VG geliefert bekomme.
Ich beklage ja hier die Errosion der Bewertungssysteme, sowohl auf Seite der Verkäufer wie auch der Käufer. Immer weniger Leute scheinen zu wissen, was "NM" bedeutet.
Eine gute Bewertung wie diese hier, das ist zwar natürlich auch schön, gleichzeitig ist es aber eben auch beängstigend: Es handelte sich um die Gong "I see you", eine neue Platte der insgesamt äußerst empfehlenswerten Band, die mir aber nicht ausreichend zugesagt hat. Die hatte ich geöffnet, gewaschen und ein paar mal gespielt. Wie das dann "almost better than mint" sein sollte, mir ist es schleierhaft. Es ist eine gespielte Platte, und das ist halt nicht mint.
Es ist wirklich mit dem Feinhören genau wie beim Feinschmecken:
Wenn man lange genug Konzeptgastro und Fertigprodukte gegessen hat, dann ist eine Marmelade von Bonne Maman irgendwann auch lecker. Schmeckt halt nur leider nicht nach Brombeeren.
Von der Nachpressung der Ash Ra Tempel verspreche ich mir angesichts der wirklich dürftigen "Schwingungen", die ich auch musikalisch als erheblich schlechter einstufe als dieses absolute Meisterwerk hier, leider schlichtweg nichts.
Wenn Sie zufällig eine der frühen Pressungen besitzen sollten und die vielleicht abgeben wollen, kontaktieren Sie mich bitte unbedingt, ich bin sehr ernsthaft interessiert. Und VG+ reicht mir völlig, wenn es denn dann auch tatsächlich ein VG+ ist ...
Ansonsten wäre es auch ultrageil, wenn ich die mir auf MD aufnehmen dürfte! Ernsthaft, dafür fahre ich sofort einmal quer durch's Land. Und natürlich dürften Sie auch gern vorbeikommen und die hier auflegen.
Wie früher halt.
Ja, und weil es eben nicht ist wie früher, kleine Ergänzung aus dem März 2023:
Ich hatte Glück und konnte eine Scheibe mit astreinem Cover aus erster Hand ergattern, in einem Zustand, der optisch und akustisch für mich unter "Ex" fällt.
Die dazugehörige, wirklich herzerfrischende kleine Geschichte, findet sich (dann irgendwann) unter dem Menüpunkt Geschichten.
Und da klingt sie also nochmal bombastischer. Auch ihre Entsehungsgeschichte ist spannend ... für unseren Kontext hier relevanter aber, dass die ohne die sagenhafte Abmischung von Conny Plank ganz sicher nicht zu den absoluten Highlights des wirklichen Krautrock gehören würde. Nach wiederholtem Hören kann ich das sicher sagen: 50% der Faszination ist die Abischung.
Und zum amtlichen Vinylfreak-Bewertungssystem findet sich mehr hier.
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